16 August 2009

Entschleunigung der Kommunikation

Unser Handeln im Alltäglichen ist häufig von eingeübten Abläufen geprägt, die wir fast blind ausüben. Das betrifft oft auch den Umgang mit Menschen, den Austausch von Gedanken, Meinungen und Ansichten. Auch dies geschieht oft reflexartig - ob verteidigend oder angreifend. Ich erschrecke mich dann über mich genauso wie über andere.
Dann wird aber deutlich, wie wichtig für uns diese Momente sind, in denen sich Menschen - gern auch scheu und widerstrebend - einander öffnen, etwas von ihrem Selbst preisgeben. Es ist anrührend, wenn Neigungen, Leidenschaften und Überzeugungen gepaart mit Zweifeln und Unsicherheiten deutlich werden. Es scheint mir die reifere Kommunikation, die sich selbst - wenn auch in Schichten preisgibt und nicht hinter einer Fassade aus eingeübten Formulierungen und Gedanken versteckt. Eine Kommunikation, die den Gedanken und Ansichten das Gegenüber einen höheren Stellenwert gibt, in der der Andere mehr ist als nur das Gefäß der eigenen Meinung.