07 August 2005

von beren und lúthien

wenn sanfte blicke
sich zu flammenden feuern der liebe wandeln,

wenn der lauf der welt
sich in einem moment vereint
und für den rest der unendlichkeit fortbesteht,

wenn wir erfahren
wie aus verehrung des geliebten anderen
die vertrautheit der gemeinsamen pfade erwächst,

dann entstehen geschichten und lieder
wie das von beren und lúthien,

die sich mit aller kraft
unserer sinne ermächtigen

und uns unversehrt
zu den ufern unserer bestimmung geleiten.


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auszug aus "von beren und lúthien" (j.r.r. tolkien, aus: das silmarillion):

"... Es heißt im Leithian-Lied, grau und gebeugt wie von vielen Jahren des Wehs sei Beren nach Doriath hineingestolpert, solche Qualen hatte er auf dem Wege erlitten. Doch als er im Sommer durch den Wald von Neldoreth ging, traf er Lúthien, Thingols und Melians Tochter, zur Abendzeit, als der Mond aufging, und sie tanzte auf dem immergrünen Gras der Lichtungen am Esgalduin. Da schwanden ihm alle Erinnerungen an seine Leiden, und ein Zauber fiel auf ihn, denn Lúthien war das schönste von allen Kindern Ilúvatars. Blau wie der wolkenlose Himmel war ihr Gewand, ihre Augen aber waren grau wie der Abend unter den Sternen; ihr Mantel war mit goldenen Blumen bestickt, ihr Haar aber war dunkel wie die Schatten der Dämmerung. Wie Licht auf dem Laub der Bäume, wie die Stimme klarer Gewässer, wie die Sterne über den Nebeln der Welt, so war ihr Glanz und Liebreiz; und aus dem Antlitz schien ein Licht.

Doch sie verschwand vor seinen Augen; und der wurde stumm, wie vom Bann geschlagen, und lange schweifte er durch die Wälder, wild und scheu wie ein Tier, Lúthien suchend. Für sich nannte er sie Tinúviel, das heißt im Grau-Elbischen Nachtigall, Tochter der Dämmerung, denn anders kannte er sie nicht beim Namen. Und er sah sie von fern, wie Laub, das der Herbstwind wegführt, und im Winter wie ein Stern auf einem Hügel, doch eine Kette war um seine Glieder.

Es kam eine Zeit gegen Morgen, vor Frühlingsanfang, und Lúthien tanzte auf einem grünen Hügel, und plötzlich begann sie zu singen. Scharf und herzzerreißend war ihr Lied, wie das Lied der Lerche, die aus den Pforten der Nacht steigt und ihr Stimme unter die verblassenden Sterne ergießt, wenn sie die Sonne hinter den Mauern der Welt sieht; und Lúthiens Lied löste die Fesseln des Winters und die gefrorenen Wasser sprachen wieder, und Blumen sprossen aus der kalten Erde, wo ihr Fuß sie berührt hatte.

Da fiel der Bann des Schweigens von Beren, und er rief sie, er schrie: 'Tinúviel', und ihr Name hallte aus den Wäldern wider. Da hielt sie verwundert inne und floh nicht mehr, und Beren trat zu ihr. Doch als sie ihn ansah, fiel das Urteil über sie, und sie liebte ihn; doch entschlüpfte sie seinem Arm und Blick, als eben der Tag anbrach. Da sank Beren zu Boden, ohne Besinnung, wie ein von Glück und Schmerz zugleich Getroffener, und er fiel in Schlaf wie in einen Abgrund von Schatten, und als er erwachte, war er kalt wie Stein und sein Herz verödet und verlassen. Und als er seine Gedanken wandern ließ, griff er um sich wie einer, der von plötzlicher Blindheit geschlagen das verschwundene Licht mit den Händen zu packen sucht. So begann er den Schmerzenszoll für das Schicksal zu zahlen, das auf ihm lag; und in sein Schicksal wurde Lúthien verstrickt, und obgleich unsterblich, hatte sie an seiner Sterblichkeit teil, obgleich frei, trug sie mit ihm seine Ketten; und größer war ihr Leid, als es je einer von den Eldalie erlitten.

Unverhofft kam sie wieder zu ihm, wo er im Dunkeln saß, und vor langen Zeiten im Verborgenen Königreich legte sie ihre Hand in die seine. Hernach kam sie oft, und heimlich gingen sie zusammen durch die Wälder, von Frühling bis Sommer, und nie haben andre Kinder Ilúvatars je solche Freude gekannt, so kurz ihre Zeit auch war. ..."

00:56:24

6.august 2005, city-nachtlauf
der erste 10km-lauf,
über den kurfuerstendamm immer rauf rauf rauf bis zur ecke nestorstrasse,
dann rum in die kantstrasse,
immer laufen laufen laufen,
langsam wird es nacht und die dunkelheit haelt einzug,
schwenk zurück auf den kurfuerstendamm
wieder rauf rauf rauf und
eine kehre gemacht
dann noch ein letztes mal
den kurfuerstendamm entlang
laufen laufen laufen.
geschafft und im ziel.

lange nach dem schnellen joerg
aber geschafft und noch vor vielen vielen anderen.
es ist nacht.

weitere infos

06 August 2005

songs from lord of the rings

may it be (songtext)

into the west (songtext)